„Neues Korallusviertel“ hat wieder neuen Investor.
Bis Ende 2025 soll neues Wohnquartier entstehen.
Und es ist schon wieder passiert: Erneut wurde die 21.000 Quadratmeter große Fläche an der Ecke Thielenstraße/Korallusstraße, auf der das Neue Korallusviertel entstehen soll, an einen neuen Investor verkauft. Die Empira Group, laut eigener Aussage ein führender Investment-Manager für institutionelle Immobilienanlagen mit Sitz in der Schweiz und Luxemburg, teilte den Kauf Anfang September per Pressemitteilung mit. Noch Mitte dieses Jahres beteuerten der Vorbesitzer – die Adler Group – und das Bezirksamt Hamburg-Mitte, dass bei der Realisierung des Neuen Korallusviertels alles gut voranginge. „Wir bleiben beim Holsten Quartier, ebenso wie bei den anderen Projektentwicklungen in Hamburg, dem gemeinsamen Ziel verpflichtet, diese weiter voranzubringen und so insbesondere den zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, wie er in Hamburg dringend benötigt wird. Wir stehen in Kontakt mit den Ansprechpartnern aufseiten der Kommune und sind unverändert bereit, eine Lösung zu erzielen“, äußerte sich damals eine Sprecherin der Adler Group auf Nachfrage des Neuen RUFs. Und auch das Bezirksamt Hamburg-Mitte ließ offiziell verlauten, dass man bis dato noch keinen Anlass zur Sorge sähe, bis dahin hätten alle baulichen Maßnahmen im Plan gelegen. Vorausgegangen waren Gerüchte, dass die Adler Group und der dazugehörende Projektentwickler Consus Real Estate in enorme finanzielle Schwierigkeiten geraten waren (der Neue RUF berichtete).
GerchGroup, SSN Group, Consus Real Estate, Adler Group und nun die Empira Group: Die Liste der Projektentwickler und Investoren ist mittlerweile lang, nachdem im Jahr 2009 der damalige Unternehmer Necati Adigüzel die ersten Pläne für das Neue Korallusviertel vorgestellt hatte. Und trotz der gebetsmühlenartigen Versprechen von Politik, Verwaltung, Projektentwicklern und Investoren: Passiert ist seitdem nach wie vor nichts. Die Flächen liegen brach, von den immer wieder versprochenen 400 bis 500 neuen Wohnungen ist weit und breit nichts zu sehen. Lediglich ein paar Bauzäune fristen ihr Dasein um die zu bebauenden Flächen.
Laut Empira Group ist auf dem Areal nun bis Ende 2025 die Entwicklung eines nachhaltigen Wohnquartiers mit insgesamt circa 440 Wohneinheiten und 45.700 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für die langfristige Bestandshaltung geplant. „Das Quartiersprojekt wird vollständig mit Mietwohnungen bebaut und ist ein ideales Beispiel für unsere erfolgreiche Develop and Hold-Strategie. Mit unserer hauseigenen Entwicklungs- und Bauexpertise erschließen wir für die künftigen Mieter ein attraktives Wohnquartier mit hoher Lebensqualität in einer bevorzugten Umgebung. Zudem können wir das Projekt von vornherein exakt auf unsere Nachhaltigkeitsstandards zuschneiden, sowohl was Energieeffizienz als auch soziale Aspekte betrifft“, sagt Lahcen Knapp, Verwaltungsratspräsident der Empira Group. „Das geplante Quartier umfasst ca. 33.500 m² Wohnfläche, wovon knapp 7.100 m² unter öffentliche Förderung fallen. Hinzu kommen eine Kita mit ca. 650 m², ca. 300 m² gewerbliche und gastronomische Flächen sowie fast 200 PKW-Stellplätze. Vom Projekt-Standort ist der Hamburger Hauptbahnhof in 14 Minuten erreichbar. In einem Umkreis von wenigen hundert Metern befindet sich ein S-Bahnhof, verschiedene Nahversorger, schulische sowie medizinische Einrichtungen“, heißt es weiter in der Mitteilung.
Laut einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Heike Sudmann (Die Linke) von Mitte September, die den bezeichnenden Titel „Abstürzender Adler – Wie ist der Stand bei den Hamburger Projekten der Adler Group?“ hat das Bezirksamt Hamburg-Mitte bereits Kontakt zur neuen Eigentümerin aufgenommen. So habe ein erstes Gespräch zwischen der neuen Eigentümerin und der Leitungsebene des Bezirksamtes stattgefunden. Zentrale Inhalte seien neben der Vorstellung der neuen Eigentümerin und des Unternehmens die Klärung der aktuellen Situation und der Ziele des Senats für das Neue Korallusviertel.